Dogwalker – Geld für „Gassi gehen“!

In Deutschland  gab es im Jahr 2017 mehr als zehn Millionen Hundebesitzer. Handelt es sich bei den Besitzern um sogenannte "Dogwalker"? Menschen, die mit ihren vierbeinigen Freunden mehrmals am Tag Gassi gehen? Mitnichten, der englische Begriff Dogwalker definiert eine bestimmte Personengruppe, die in der Regel mehr können als "nur" Gassi gehen mit dem Hund. Mit dem Dogwalking lässt sich sogar Geld verdienen. Und manch einer übt diese Tätigkeit hauptberuflich aus. Was aber ist nun ein Dogwalker genau?

Was ist ein Dogwalker?


Übersetzt man den englischen Begriff, ergibt sich das deutsche Wort "Hundeausführer".

Also doch der klassische Gassigeher?

An dieser Stelle muss man differenzieren. Obgleich man als ein solcher Hundeausführer Geld verdienen kann, handelt es sich nicht um einen zertifizierten offiziellen Beruf. Ähnlich, wie es sich mit dem Hundetrainer verhält. Deshalb besteht auch keine Definition, welche Aufgaben ein Dogwalker hat. Welche Tätigkeiten er ausübt. Und welches Entgelt er erhält.

Unter dem Dogwalking versteht man in der Regel Folgendes:

  • Ausführen des Hundes entweder allein oder in einer Gruppe von Hunden.
  • Teilweise Erziehung des Hundes.
  • Weitere Services wie Abholen, Betreuung und Beaufsichtigung.

Ein guter Dogwalker ist demnach eine Mischung aus Hundetrainer und Hundeausführer. Viele schwören dabei auf das Ausgehen mit mehreren Hunden. Welche Tätigkeiten tatsächlich ausgeführt werden, kann von Person zu Person variieren. Sie können sich auf das Ausführen des Hundes allein beschränken. Oder, Sie können auch Aufgaben der Erziehung eines Hundes implementieren.

Wer sich aber als echter Dogwalker bezeichnen möchte, der wird sich näher mit der Hundepsychologie, mit der Erziehung und dem Wesen seiner vierbeinigen Freunde beschäftigen. Beispielsweise durch die Lektüre von Aufsätzen zur Hundehaltung, welche unter anderem der einschlägige Verband VDH zur Verfügung stellt. 

Verdienst und Aufwand eines Dogwalkers


Ohne Fleiß kein Preis! Neben den Verdienstmöglichkeiten und welche Nebenkosten den Verdienst schmälern erfahren Sie hier. 

Was verdient ein Dogwalker?

Da das Berufsbild des Dogwalkers nicht definiert ist, sind auch keine Tarifverträge oder sonstigen normativen Vorgaben für den Verdienst dieser Tätigkeit bekannt.  Es kommen zwei Modelle der Bezahlung in Betracht:

  • Abrechnung nach Aufwand (Zeit).
  • Pauschalvergütung.

Die Höhe der Bezahlung hängt nicht zuletzt auch davon ab, ob Elemente der Erziehung mit in den Aufgaben enthalten sind. Wer diesen Beruf professionell ausübt, muss das Entgelt für das Ausgehen mit einem Hund so kalkulieren, dass er seine Ausgaben damit bestreiten kann. Und einen eigenen Verdienst erwirtschaften kann. Deshalb unterscheidet sich der Verdienst auch nach Art der Professionalität in Dogwalking 

🐶 als Nebenverdienst.

🐶 als Hauptjob.

Wird das Dogwalking im Rahmen eines Nebenverdienstes ausgeübt, dann liegt das Entgelt für diese Leistung meist zwischen 12 und 15 Euro pro Stunde. Kommen noch Tätigkeiten der Hundeerziehung dazu, kann sich der Preis pro Stunde schnell auf 20 Euro erhöhen. Und wird das Dogwalking hauptberuflich ausgeübt, kann der Preis pro Stunde weiter anwachsen. Bei der Kalkulation sollte allerdings auch berücksichtigt werden, dass das Dogwalking häufig mit mehreren Hunden gleichzeitig durchgeführt wird. Was wiederum zu einer Senkung des Preises führen kann.

Ein Beispiel:
Beispielsweise sind viele Hundeausführer gleichzeitig mit fünf bis zehn Hunden unterwegs.

  • Würde das Ausgehen zwei Stunden am Tag dauern.
  • Und würde für zehn Hunde jeweils 20 Euro pro Stunde verlangt werden.
  • Würde der tägliche Verdienst für zwei Stunden Arbeit bei stolzen 400 Euro liegen.

Deshalb kann das Entgelt als Dogwalker auch deutlich unter zehn Euro die Stunde liegen.

Was bleibt vom Verdienst beim Dogwalker?

Bei der Kalkulation des Preises für eine Stunde Hundeausführen muss der umsichtige Dogwalker sorgfältig rechnen. Denn nicht das gesamte Entgelt fließt in seine Tasche. Wie in allen Berufen, ist das Ausführen eines Hundes auch mit Kosten verbunden, die je nach Angebot unterschiedlich hoch sein können. Welche Kosten sind damit gemeint? Die nachfolgende Übersicht erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Steuern auf das Entgelt.
  • Fahrzeugkosten zum Abholen der Hunde.
  • Werbung.
  • Versicherung.
  • Abgaben zur Sozialversicherung.
  • Fortbildungen.

Jeder Dogwalker oder wer es werden möchte, sollte sich eine Liste mit den Ausgaben machen, die er durch diese Tätigkeit hat oder zu erwarten hat. Nur auf diese Weise kann er im Vergleich mit dem Verdienst beurteilen, ob und welchen finanziellen Gewinn er durch diese Tätigkeit erzielen kann. Unbezahlbar jedoch ist der Spaß und das Vergnügen, das er durch das Zusammensein mit den vierbeinigen Freunden erfährt.

dogwalker Spaß

Was kostet ein Dogwalker?

Wir haben bereits gezeigt, dass die Kosten für einen Hundeausführer individuell und sehr unterschiedlich sein können. Dazu muss man sich als Hundebesitzer entscheiden, ob es bei dem Engagement eines Dogwalkers vornehmlich darum geht, dass jemand den Hund ausführt oder ob auch Elemente der Hundeerziehung im Dogwalking enthalten sein sollen. Je nachdem, wie umfänglich das Hundeausführen gestaltet sein soll, werden die Kosten variieren. Sie liegen in der Regel pro Stunde zwischen:

  • 8 Europ ro Stunde für das bloße Ausführen.
  • 20 Euro pro Stunde für qualifiziertes Dogwalking.

Eine besondere Form des Dogwalking ist die Hundepension. Hier übernachten die Hunde bei dem Dogwalker sogar, zum Beispiel wenn Frauchen oder Herrchen im Urlaub oder auf Geschäftsreise sind. Entsprechend unterliegen die Kosten hier einer anderen Kalkulation und werden oft als Pauschale für die Anzahl der Übernachtungen, wie in einem Hotel, angegeben.

DOGWALKER WERDEN - Schritt für Schritt


Hier erfahren Sie alle was notwendig ist, um Dogwalker zu werden und welche Schritte dazu notwendig sind

Wie werde ich Dogwalker?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Im Prinzip kann Jeder zu jeder Zeit sich als Dogwalker bezeichnen. Da es weder eine offizielle Definition, noch ein konkretes Berufsbild für diese Tätigkeit gibt, gibt es auch keine Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, bevor man sich als Dogwalker bezeichnen darf.

  • Natürlich sollte, will man diese Aufgabe gut erfüllen, eine Affinität für Tiere, speziell für Hunde vorhanden sein.
  • Vorteilhaft ist es auch, wenn der angehende Dogwalker Erfahrungen im Ausführen, in der Erziehung und Ausbildung von Hunden besitzt.
  • Und nicht zuletzt ist ein eigener Hund zwar nicht Voraussetzung aber schon ein wichtiges Merkmal für den Hundeausführer.

Interesse? Vielleicht brauchen Sie noch neue Spielideen für das Gassi gehen. 

Wer den Job des Dogwalkers hauptberuflich oder qualifiziert ausüben möchte, der sollte sich für den Abschluss eines Zertifikates entscheiden.

Zum Beispiel beim BHD ev.

Dem Berufsverband der Hundebetreuer.

  • Über ein solches Zertifikat vertieft man nicht nur sein Wissen zur Hundeaufsicht, Hundepsychologie. 
  • Sondern auch über die Möglichkeiten und Erfordernisse, wenn man intensiver und professioneller das Dogwalking durchführen möchte.

Welche Versicherung muss ein Dogwalker besitzen?

Wer selbst einen Hund besitzt, weiß, dass dieser Vierbeiner anderen einen Schaden zufügen kann. Deshalb haben die meisten Hundebesitzer eine Hundehaftpflichtversicherung, die bei solchen Schäden regulierend eingreift. Diese ist jedoch nicht verpflichtend. Als Grundsatz gilt:

  • Wenn ein Hund einem Dritten einen Schaden zufügt, haftet sein Besitzer mit dem Vermögen für diesen Schaden.
  • Bei einem Biss können dies die Kosten für die medizinische Betreuung aber auch Schmerzensgeld und Verdienstausfall sein.

Schnell kann eine beträchtliche Summe entstehen. 

Aber die Versicherung ist nur ein Aspekt beim Dogwalking. Wir haben im nächsten Absatz einmal zusammengestellt, welche Vorüberlegungen für ein professionelles Dogwalking erforderlich sind.

Welche Schritte muss ein professioneller Hundeausführer tätigen?

 Sie gelten teilweise auch für den semiprofesionellen oder gelegentlichen Hundeausführer:

  • Beratung beim Steuerberater?
  • Teilnahme an einem Seminar für Existenzgründer?
  • Mögliche Förderungen?
  • Genehmigung durch Veterinäramt erforderlich?
  • Preise kalkulieren.
  • Ort/Orte für Dogwalking festlegen.
  • Werbung wo und wie?
  • Vertrag für die Betreuung anfertigen.
  • Tiertransportschein?
  • Fortbildung und Zertifikat.

Wer diese Tätigkeit gewerblich betreiben möchte, der muss zwar fachlich keine Bedingungen erfüllen, wohl aber gesetzliche und steuerliche.

  • Zunächst muss das Gewerbe in der Wohnortgemeinde und beim Finanzamt angemeldet werden.
  • Über die Behörde des Wohnortes wird das Gewerbe auch bei der Industrie- und Handelskammer angezeigt.
  • Als professioneller Hundeausführer sollte eine Berufshaftpflichtversicherung für Dogwalker/Hundesitter abgeschlossen werden, damit ein Schadensfall nicht zu einem Existenzproblem ausarten kann.
  • Wichtig ist auch die Antwort auf die Frage, ob man als Selbstständiger privat kranken- und rentenversichert sein soll oder in der gesetzlichen Versicherung verbleiben möchte.
  • Dies gilt auch für die Arbeitslosenversicherung.
  • Nicht zuletzt ist auch zu erwägen, ob eine Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung eine sinnvolle Absicherung ist.

Vorschriften einiger Bundesländer

Wir haben mehrfach erwähnt, dass es für den Beruf Dogwalker keine Vorschriften wie eine Berufsdefinition gibt.

Gleichwohl haben einige Bundesländer Vorschriften veröffentlicht, die sich auf die Tätigkeit des Hundeausführers auswirken. Erkundigen Sie sich bitte in Ihrem Bundesland.

So gibt es im Bundesland Brandenburg die Bestimmung, dass eine einzelne Person nicht mehr als drei Hunde zugleich führen darf. Für gefährliche Hunde gilt sogar, dass sie nur einzeln geführt werden dürfen. Wer in Hamburg ohne Leine führen will, muss eine Genehmigung bei einem Sachverständigen bewirken. Und in Baden-Württemberg wird ein Tiertransportschein erforderlich, den es beim Veterinäramt gibt.


Gibt es eine Ausbildung für Dogwalker?

Für das Berufsbild des Dogwalkers gibt es keine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung oder Unterrichtung an der Berufsschule wie sie für andere Berufe vorgeschrieben ist. Dennoch ist eine qualifizierte Vorbereitung auf die Tätigkeit durch einen zertifizierten Kurs beim Berufsverband BHD e.V. möglich.

Berufsverband der Hundebetreuer.

Diese "Ausbildung" zum Hundeführer beinhaltet folgende Punkte:

  • Verhaltensbiologie.
  • Kommunikation und Ausdrucksverhalten in Theorie und Verhalten.
  • Ausbildung, Erziehung, Lernverhalten.
  • Unterwegs in der Öffentlichkeit.
  • Anatomie, Tiergesundheit und Erste Hilfe.
  • Tierschutz und Recht.

Dieses Zertifikat wird allgemein anerkannt und ist eine Art Gütesiegel für den Hundeausführer. Wer diese Tätigkeit hauptberuflich ausüben möchte, der sollte ein solches Zertifikat besitzen.  Was ist der BHD?
Der BHD ist nicht etwa der Bund Hebammen Deutschlands, sondern der Berufsverband der Hundebetreuer und Dogwalker.
Der BHD verfolgt die Aufgaben:

  • Definition des Berufsbildes.
  • Zertifizierung von Hundebetreuern und Dogwalkern.
  • Weiterbildung.
  • Interessenvertretung nach außen.

Der BHD hat das Ziel, die Öffentlichkeit über Berufsbild des Hundebetreuers aufzuklären. Der BHD bietet allen Interessierten eine fachliche Grundlage zum Austausch von Erfahrungen und Informationen. Zudem setzt sich der BHD für eine professionelle und qualifizierte Arbeit ein. Dazu sind regelmäßige Fortbildungen erforderlich. Mitglieder des BHD müssen mindestens eine Fortbildung jährlich besuchen. Nicht zuletzt organisiert der BHD die Pressearbeit, die Werbung, Stellungnahmen gegenüber Behörden und bei gesetzlichen Regelungen. Der BHD setzt sich für die Belange von Dogwalkern gegenüber Dritten ein und ist für seine Mitglieder da.

Was muss ich für ein Equipment als Dogwalker vorhalten?

Unabhängig vom beruflichen Status des Hundeausführers, sollte dieser bestimmte Ausrüstungsgegenstände vorhalten.

Ein Beispiel:
Soll das Tier beim Besitzer abgeholt werden, gehört dazu auch ein sicherer Aufbau des Fahrzeugs bis hin zur Anschaffung eines entsprechenden Transporters.

  • Wichtig ist eine ausreichende Anzahl von Leinen und - sofern erforderlich - von Schleppleinen.
  • Gegebenenfalls ist auch ein Maulkorb geboten.
  • Nicht zuletzt benötigt der Hundeausführer wetterfeste Kleidung und feste Schuhe zum Wandern.

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FAZIT:


Wer als Dogwalker "Gassi gehen" und Geld verdienen möchte, kann dies sowohl als Nebenjob oder hauptberuflich tun.

Wenn Sie den Job des Dogwalkers hauptberuflich oder qualifiziert ausüben möchte, empfehlen wir Ihnen sich für den Abschluss eines Zertifikates zu entscheiden.
Sie sollten alle Ihre zu erwartenden Ausgaben mit den möglichen Einnahmen vergleichen, um zu wissen, welchen finanziellen Gewinn Sie als Dogwalker erzielen. Unbezahlbar ist und bleibt aber die Freude durch das Arbeiten mit den Fellnasen.

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